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Interaktive Virtual-Reality-Anwendung zur Bewältigung der Energiewende auf der Hannover Messe

Auf der diesjährigen Hannover Messe stellte das FZI Forschungszentrum Informatik die nächste Iteration einer Virtual-Reality-Anwendung vor, die einen spielerischen Zugang zur Wirkungsweise eines komplexen Algorithmus bietet. Die Vision ist, dass Algorithmen, die in dieser Anwendung zum Einsatz kommen, produzierenden Unternehmen dabei helfen sollen, den Herausforderungen der Energiewende erfolgreich zu begegnen. Hierzu können sie ihre Produktionspläne auf die zeitliche Verfügbarkeit der fluktuierenden erneuerbaren Energieerzeugung anpassen, um zu der effektiven Nutzung und dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien beizutragen. Durch die Nutzung eines zeitvariablen Stromtarifs, welcher bei einem hohen Anteil erneuerbar erzeugter Energie in den Stromnetzen besonders günstig ist, können die Unternehmen hierdurch gleichzeitig ihre Energiekosten senken.

Die Virtual-Reality-Anwendung zeigt ein vereinfachtes Umfeld eines Metallverarbeitungsbetriebes. Das Vorgehen ist einfach: Die Nutzer*innen erhalten verschiedene, zeitlich verschiebbare Produktionsaufträge sowie ein Energiepreisprofil für einen Tag und werden aufgefordert, eine kostengünstige Produktionsplanung zu erstellen. Anschließend werden die aus der Produktionsplanung der Nutzer*in resultierenden Energiekosten und die gesamte Dauer der Bearbeitung aller Aufträge mit den Resultaten der Produktionsplanung eines intelligenten KI-Agenten verglichen. Durch diesen spielerischen Ansatz soll das Verständnis für energieflexibles Produktionsmanagement gefördert werden.

Interaktive Virtual-Reality-Applikation zum Thema energieflexible Produktionsplanung, vorgestellt auf der Hannover Messe 2023.

Besonders wichtig ist der Dialog mit der Industrie, den die Forscher*innen des FZI auf der Hannover Messe geführt haben. Durch Diskussionen mit Messebesuchern erhielten sie wertvolles Feedback, das dazu beiträgt, die Anwendung weiterzuentwickeln und den Bedürfnissen der produzierenden Unternehmen besser gerecht zu werden.

Im zugehörigen Forschungsprojekt Delfine arbeiten sie eng mit Industriepartnern zusammen, um Kernelemente der Anwendung zukünftig in realen Produktionsumgebungen einzusetzen. Das Projekt widmet sich dem langfristigen Ziel, industrielle Endkunden zur Teilnahme an preis- und anreizbasierten Demand-Response-Programmen zu befähigen. Der Einfluss solcher Programme auf das Stromnetz und die Stromkosten in der produzierenden Industrie soll dabei analysiert sowie die verstärkte Integration erneuerbarer Energien ermöglicht werden. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Trier und einem fachübergreifenden Konsortium mit komplementären Kompetenzen umgesetzt. Es trägt somit maßgeblich zur Digitalisierung der Energiewende bei und unterstützt den Übergang zu einer nachhaltigen und flexiblen Fertigung in der produzierenden Industrie.