Vom 13. bis zum 14.03.2023 traf sich das Konsortium des Delfine Projektes zum fünften Konsortialtreffen vor Ort bei dem Konsortialpartner devolo AG in Aachen. Das wesentliche Thema der Veranstaltung war die die ontologiebasierte Semantic Middleware sowie die Implementierung des Delfine-Grünstrom-Indexes (DSI).
Am ersten Tag wurde das Treffen von Nadir Pieper von den Stadtwerken Trier (SWT) mit einem Rückblick und dem aktuellen Projektstand sowie mit einem Ausblick zu den nächsten Schritten eröffnet. Nach einer Übersicht über den zeitlichen Ablauf der Veranstaltung gab es eine Übersicht zum zeitlichen Projektablauf und einem Rückblick auf abgeschlossene Arbeitspakete und Meilensteine. Zusätzlich wurden einige organisatorische Themen im Hinblick auf die verbleibende Projektlaufzeit besprochen.
Nachfolgend stellte das Team um Professor Hendro Wicaksono von der Constructor University (CU) den aktuellen Sachstand Ihrer Arbeiten vor. Es begann mit einem Vortrag von Tina Boroukhian (CU) zu der Integration der Ontologie in die Delfine Semantic Middleware. Dabei wurden die Neuerungen der Datenstruktur und Plattformlösung vorgestellt. Weiterführend stellten Atit Bashyal und Kritkorn Supyen (CU) ihre Ergebnisse zu den jeweiligen Arbeitspaketen vor. Kritkorn Supyen begann mit einer Live-Demonstration des erstellten Cypher Query Tool, welches als Natürliche-Sprache-Schnittstelle zur Semantic Middleware genutzt wird, um historische und prognostizierte Energiedaten abzufragen.
Darauf basierend präsentierte Atit Bashyal den aktuellen Stand der Vorhersage-API für die Prognosedaten sowie die dahinterliegende Struktur der Anwendungen. Zur Veranschaulichung wurde die Django-Web-Anwendung zur Abfrage der Prognosedaten und historischen Daten demonstriert. Im Anschluss wurde ein aktuelles Paper der Constructor University zum Thema künstlicher Intelligenz für Demand Response Anwendungen vorgestellt.
Im nächsten Vortrag stellte Daniel Diewald von den Stadtwerken Trier eine Studienarbeit der Fachhochschule Trier vor, die im Rahmen des Forschungsprojektes zum Thema dynamische Strompreise für Unternehmen und dem Delfine-Grünstrom-Index (DSI) erstellt wurde. Darin wurden aktuelle Strompreismodelle für Unternehmen mit der Delfine-Lösung verglichen und auf das Projektszenario transferiert. Die Ergebnisse zeigten unter anderem auf, dass die Tarif-Modelle mit Anreizsignalen, wie der DSI, großes Potenzial für die Anwendungspartner bieten. Ein großes Hindernis ist der fehlende Roll-Out der intelligenten Messinfrastruktur in Deutschland.
Nach einer kurzen Pause ging es mit einem interaktiven Teil weiter. Es gab einen regen Austausch zu den verschiedenen Anwendungen und Schnittstellen, welche im Delfine Projekt zur Verfügung gestellt und genutzt werden. Dabei wurden Änderungswünsche, Verbesserungsvorschläge und Fragestellungen unter den Partnern diskutiert und festgehalten.
An Tag 2 wurde die Veranstaltung von Martin Trat vom Forschungszentrum Informatik (FZI) mit einem Rückblick auf Tag 1 eröffnet. Das Konsortium konnte währenddessen offene Fragen vom Vortrag besprechen.
Im Anschluss wurde eine Live-Demonstration zum Stand der Visualisierungsapplikation, die von Victor Häfner vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) für die Anwender entwickelt wurde, vorgestellt. Dabei konnten die Anwender Fragen zur Anwendung stellen und Verbesserungswünsche äußern. Beispielsweise wurde die Darstellung der Kennzahlen im Zusammenhang zur Produktionsoptimierung diskutiert.
Der nächste Vortrag wurde von Mischa Ahrens (FZI) zur Lastprognose und der MILP(Mixed Integer Linear Programming)-basierten Produktionsoptimierung gehalten. Zu den vorgestellten Neuerungen gehören unter anderem eine Verbesserung der Vorhersagegenauigkeiten im Produktionsprozess durch die Verwendung neuer Trainingsdaten der Anwender.
Darauf basierend stellte seine Kollegin Mine Felder (FZI) den aktuellen Stand zum Reinforcement-Learning (RL) vor. In diesem Kontext wurde dargestellt wie Heuristiken als Vergleichsmethode angewendet wurden und wie die synthetische Erweiterung der Produktionsdaten im RL-Ansatz angewendet werden kann.
Manuel de Melo von Pumacy stellte den Sachstand für die Demonstration und Validierung der Prozessdaten vor. Er präsentierte eine Zusammenfassung von Empfehlungen für die Anwendungspartner sowie die Webanwendung mit Erfassungsmaske, die zur Validierung der Daten dient. In diesem Zusammenhang wurde festgehalten, dass eine Produktionsoptimierung durch Intervalle im Sekundenbereich verbessert werden kann.
Nachfolgend präsentierte Christoph Dorus von StromDAO die Geschäftsmodellentwicklung, die für eine mögliche Nutzung des DSI in Betracht kommen könnte. Hierzu wurden von Christoph Dorus und Thorsten Zörner (StromDAO) beispielhaft aktuelle Projekte von StromDAO im Bereich dynamischer Stromtarife und deren Geschäftsmodellen vorgestellt.
Im letzten Vortrag der Veranstaltung wurden die durchgeführten und anstehenden Verbreitungsaktivitäten und Workshops von Martin Trat (FZI) vorgestellt. Zum Abschluss stimmte sich das Konsortium zu den kommenden Aufgaben ab.
Das nächste Konsortialtreffen des Delfine Projektes wird voraussichtlich im Juni 2023 stattfinden.