Im Februar 2022 fand das dritte Konsortialtreffen statt. In diesem Treffen, welches zum wiederholten Male online stattfinden musste, wurde der aktuelle Projektstand sowie die nächsten Schritte unter dem Konsortium abgestimmt. Als Projektleiter eröffnete Raphael Stott von den Stadtwerken Trier das Konsortialtreffen. Anschließend übernahm Martin Trat vom FZI Forschungszentrum Informatik die Moderation und präsentierte einen Rückblick und den aktuellen Status des Projektes. Er stellte die bisherigen Outputs und Meilensteine vor. Der Projektträger Jülich konnte nicht am Konsortialtreffen teilnehmen.
Professor Hendro Wicaksono von der Jacobs Universität (JU) begann die Präsentationen der Projektpartner mit dem Stand zur semantischen Middleware und Ontologieentwicklung hinter der Delfine-Lösung. An seiner Seite präsentierten nachfolgend die wissenschaftlichen Mitarbeiter Tina Boroukhian und Atit Bashyal von der JU die Architektur und Schnittstellen der Datenverarbeitung. Zudem stellten sie ihren wissenschaftlichen Artikel vor, welcher die Methoden und mögliche Verbindungen von Ontologie in der semantischen Middleware für Demand-Response Systeme erläutert.
Im weiteren Vortrag zu den dazugehörigen Arbeitspaketen wurde das Thema 3D-Modellierung der Demand-Response-Simulation präsentiert. Die Mitarbeiter der JU stellten hierzu ihr Paper vor, auf dessen Grundlage die Datenintegration von Erneuerbaren Energien für industrielle Demand-Response-Lösungen erfolgen soll. Es wurde dargestellt welche Optionen für die Nutzung und Visualisierung von Energie-Erzeugungsprognosen sowie Klimadaten genutzt bzw. umgesetzt wurden. Während der Diskussion über die Datengrundlage wurden Schnittstellen anderer Teilnehmer zur Nutzung vorhandener Daten gefunden. Zudem wurden das Dashboard und die API-Schnittstelle der Datenverarbeitung vorgestellt.
Weiterführend übernahm Daniel Diewald von den Stadtwerken Trier und stellte ein Beispielszenario für eine Demand-Response-Simulation vor, indem ein dynamischer Delfine-Strom-Index (Preisgrundlage) für den Anwendungspartner Kautenburger erzeugt und angeboten wird. Dieses Beispiel basierte auf einem Herstellungsprozess und veranschaulichte wie der dynamische Strompreis generiert und an die Anwendungspartner übermittelt werden könnte. Nachfolgend wurde gemeinsam abgestimmt, welche Kriterien aus Anwendersicht sowie aus Sicht des Energieversorgers abgebildet werden sollten und wie diese KPIs dargestellt werden können.
Auf Grundlage des vorgestellten Beispielszenarios wurde der Stand der Entwicklung der 3D-Simulationsumgebung von Dr. Victor Häfner, welcher im Bereich der Virtual Reality am KIT forscht, vorgeführt. In einer intuitiven Visualisierung wurden die Simulationsdaten in eine 3D-Umgebung integriert, welche eine nützliche Interaktion für die Anwendungspartner ermöglicht. Diese Simulationsumgebung wird auf die finalen Demand-Response-Simulationen angepasst.
Darauffolgend erklärte Dr. Christoph July von der Devolo AG den derzeitigen Stand der Energiemessungen in den Produktionen der Anwender, welche zur Grundlage der Produktionsoptimierung ermittelt werden. Die Hardware zur Verbrauchsmessung ist größtenteils installiert und die Daten werden bereits über die OpenEMS-Schnittstelle als Energieplattform übertragen. Diese Daten werden über eine Rest-API von StromDAO abgerufen.
In diesem Kontext stellte Mischa Ahrens vom FZI die Produktionsoptimierung unter der Anwendung des DSI vor und zeigte dabei auf worauf es bei der Datenqualität ankommt. Zusätzlich gab er einen Einblick in die erstellte Lösungsarchitektur und Datenmodellierung die zur Optimierung dienen sollen.
Mine Tuncinan vom FZI vertiefe die Produktionsoptimierung indem Sie einen Einblick in Ihre Arbeit zum Machine Learning im Bereich der Produktionsoptimierung präsentierte. Dabei zeigte sie auf wie ein iterativer Lernprozess in der Produktion durch Q-Learning entstehen kann, indem bestimmte Algorithmen zum Erfassen von Ist-Zuständen genutzt werden.
Anschließend präsentierte Fabian Schwarzbeck von StromDAO die Ergebnisse zur Strommarktanalyse in Deutschland und die Analyse neuer Geschäftsmodelle. Er stellte dar, wie sich der Einflussfaktor CO2, welcher ebenfalls ein Indikator der Delfine-Lösung ist, auf den deutschen Strommarkt auswirkt und wie sich die CO2-Bepreisung abbildet.
Abschließend wurden die durchgeführten und geplanten Dissemination-Aktivitäten vorgestellt sowie die Termine zu anstehenden Workshops der Konsortialpartner abgestimmt.
Das nächste Konsortialtreffen ist vorläufig für September 2022 geplant.